Als zweites Beispiel für einen umfangreichen existierenden Geobasisdatenbestand auf Objektbasis sei das Digitale Landschaftsmodell (DLM) im Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem (ATKIS, vgl. GeoInfoDok, AdV (2009) und Kapitel 9 in Bill, 2016) genannt, welches bundesweit einen Datenbestand vergleichbar den früher gebräuchlichen topographischen Karten 1:25.000 bis 1:1.000.000 bietet. DLM beschreiben die topographischen Objekte der Landschaft und das Relief der Erdoberfläche im Vektorformat.
Unter geotopographischen Gesichtspunkten wird eine Landschaft durch mehrere Objektbereiche (Festpunkte, Siedlung, … Relief, Gebiete) charakterisiert. Diese werden durch Objektgruppen und Objektarten weiter hierarchisch verfeinert modelliert, so dass z. B. der Objektbereich „Verkehr“ in die Objektarten Straßen-, Schienen- … bis hin zu Verkehrsanlagen unterteilt ist. Objektarten des Straßenverkehrs sind dann Straßen, Wege und Plätze, die geometrisch durch ihre Mittelachsen oder Umringe beschrieben sind und die aus Karten und Luftbildern von den Landesvermessungsämtern erfasst werden. Diese Objektarten werden mit thematischen Daten (Attribute genannt) angereichert und beschrieben. Gängige Attribute für Straßen sind z. B. deren Widmung, deren Bedeutung und die Anzahl der Fahr-spuren. Diese Daten können aus den Sammlungen des Landesstraßenbauamtes entnommen werden.
Die Objekte werden einer bestimmten Objektart, festgelegt im ATKIS-Objektartenkatalog, zugeordnet und durch ihre räumliche Lage, ihren geometrischen Typ, beschreibende Attribute und Beziehungen zu anderen Objekten (Relationen) definiert. Jedes Objekt besitzt deutschlandweit eine eindeutige Identifikationsnummer. Folgende Landschaftsmodelle sind aktuell als Modellarten im AAA-Schema definiert.
Somit werden gängige Anwendungen von der kommunalen Ebene über die Länderebene bis zur Bundesebene mit geotopographischen Basisdaten bedient.