Es gibt viele positive Aspekte von Open Data, die unsere Gesellschaft bereichern, aber auch kritische Bedenken, die immer wieder geäußert werden. Außerdem gibt es viele Hürden für Einrichtungen, die ihre Daten öffnen wollen. Im Folgenden werden die wichtigsten Positionen zusammengefasst.
Daten, deren Erhebung durch Steuergelder finanziert wurden (z.B. in der öffentlichen Verwaltung und Wissenschaft), sollten auch der Allgemeinheit zugute kommen.
Der freie Zugang zu Regierungs- und Verwaltungsdaten fördert die öffentliche Meinungsbildung und die Partizipation der Bürger. Dies stärkt die Demokratie.
Die Lizenzierung bestimmter Daten in öffentlicher Hand ist mitunter sehr teuer (insbesondere Geobasisdaten wie ALKIS und ATKIS). Damit wird deren breite Nutzung verhindert und Innovation gehemmt (Seuß, 2015).
Liegt ein offener Datensatz in ausreichender Qualität zur Nachnutzung vor, können die Kosten eingespart werden, die es erfordern würde, die Informationen selbst zu erheben oder zu erwerben.
Der Zugang zu Daten ist eine Grundvoraussetzung für die stetige Fortentwicklung wissenschaftlicher Arbeiten und Ergebnisse. (Klessmann et al., 2012, S. 102)
Offener Zugang zu Daten und Fakten stimuliert neue Ideen und Innovation.
Die allgemeine Offenlegung von Daten führt zu einem schnelleren Informationsfluss und Austausch in und zwischen Regierungen, Organisationen und sonstigen Einrichtungen.
Offene Daten und Informationen können von jedem nachvollzogen und unabhängig überprüft werden. Fehlinformationen können so leichter aufgedeckt und korrigiert werden. Die Qualität der Daten kann so gesteigert werden.
Oft werden Urheberrecht, Marken- und Patentschutz als Argument gegen Offenheit genannt.
Ein Missbrauch von Daten wird durch ihre Offenlegung und das Recht, diese zu verändern, erleichtert. Daten könnten absichtlich oder unabsichtlich verfälscht werden. (Seuß, 2015)
Es kann zu Wettbewerbsverzerrungen für private Unternehmen kommen, weil deren privat finanzierte Datenbestände in Konkurrenz zu öffentlich finanzierten Daten geraten können (z.B. offenen Verwaltungs- und Geodaten, z. B. bei Luftbildern, topographischen Daten und geokodierten Adressbeständen. (Seuß, 2015)
Für eine sinnvolle Nutzung von offenen Geodaten fehlt es an Standards, einheitlicher Datenqualität und einheitlichen und klar verständlichen Lizenzmodellen (Seuß, 2015)
Offene Daten wurden ursprünglich für interne Zwecke einer Organisation erhoben. Da eine Nutzung durch Dritte oftmals nicht in Betracht gezogen wurde, fehlt es oft an Kontext, Metadaten und einer geeigneten Struktur um die Daten interpretieren und wiederverwenden zu können.
(Öffentliche) Organisationen, welche die Open Data-Standards nicht (vollständig) einhalten können, bekommen dadurch einen Image-Schaden. Ihre partiellen Bemühungen und Beiträge zur Erreichung der Open Data Ziele (z.B. Transparenz, Innovation, Wirtschaftswachstum) werden bislang nicht ausreichend gewürdigt. (Bargh et al., 2016)
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