Glossar

Biobasiert: auf der Basis biologischer Ressourcen BMBF und BMEL 2014

Bioenergie: erneuerbare Energiequelle. Die Energieträger werden aus Biomasse gewonnen. Bioenergie kann Strom, Wärme und Kraftstoffe zur Verfügung stellen. BMBF und BMEL 2014

Biokraftstoffe: Flüssige oder gasförmige Kraftstoffe, die aus Biomasse hergestellt werden. Beispiele sind Biodiesel, Bioethanol und Biogas. BMU

Biomasse: in Lebewesen gebundene oder durch sie erzeugte, organische Stoffgemische BMBF und BMEL 2014

Bioökonomie: wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen. Das Konzept Bioökonomie umfasst alle Wirtschaftssektoren und zugehörige Dienstleistungsbereiche, die nachwachsende Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen und deren Produkte erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen und damit handeln. Synonym: biobasierte Wirtschaft BMBF und BMEL 2014

Biotechnologie: Die Anwendung von Wissenschaft und Technik auf lebende Organismen sowie deren Bestandteile, Produkte und Modelle zwecks Veränderung von lebender oder nicht lebender Materie zur Herstellung von Gütern, Stoffen und Produkten, einschließlich der Wissenserweiterung und Bereitstellung von Dienstleistungen. BMBF und BMEL 2014

Brennwert: "Im Unterschied zum Heizwert ist der Brennwert Ho (engl. gross calorifi value, qgr) definiert als die bei der vollständigen Oxidation eines Brennstoffs freigesetzte Wärmemenge, die verfügbar wird, wenn auch die Kondensationswärme des bei der Verbrennung gebildeten Wasserdampfs nutzbar gemacht wird. Dazu müssen die Abgas abgekühlt werden, damit der Wasserdampf kondensieren kann. […] Verglichen mit dem Heizwert erhöht sich die Wärmeausbeute unter diesen Bedingungen entsprechend. […]" (Kaltschmitt et al. 2016, S.607)

Bruttostromverbrauch: Summe der gesamten inländischen Stromerzeugung und der Stromflüsse aus dem Ausland, abzüglich der Stromflüsse ins Ausland. BMU

Endenergie: Teil der Primärenergie, die den Verbraucher nach Abzug von Übertragungs- und Umwandlungsverlusten erreicht, zum Beispiel Fernwärme, Strom, Benzin, Heizöl, Erdgas, Biogas und Wasserstoff. BMU

Energiepflanzen: Pflanzen, die für die Bioenergiegewinnung angebaut und genutzt werden, neben Mais, Raps, Getreide und Zuckerrübe auch Pappeln, die Durchwachsene Silphie oder Wildpflanzen BMBF und BMEL 2014

Erneuerbare Energien: Energiequellen, die nach den Zeitmaßstäben des Menschen unendlich lange zur Verfügung stehen. Die drei originären Quellen sind: Solarstrahlung, Erdwärme (Geothermie) und Gezeitenkraft. Diese lassen sich entweder direkt nutzen oder indirekt in Form von Biomasse, Wind, Wasserkraft, Umgebungswärme sowie Wellenenergie. BMU

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Das „Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien“ aus dem Jahr 2000 enthält die Vorrang-Abnahmepflicht erneuerbarer Energien durch die Netzbetreiber. Zudem regelt es die (degressiven) Vergütungssätze der einzelnen Erzeugungsarten sowie das Verfahren zur Umlegung der dadurch entstehenden Mehrkosten auf alle Stromabnehmer. Novellierungen des Gesetzes traten 2004, 2009, 2012 und 2017 in Kraft. Seit 2017 werden Vergütungshöhen für EEG-Strom nicht mehr staatlich festgelegt, sondern durch Ausschreibungen am Markt ermittelt. BMU

Fossile Brennstoffe: Energierohstoffe, die in Millionen Jahren aus Biomasse entstanden sind und aus unterschiedlich langen Kohlenstoffverbindungen bestehen: Öle, Kohlen, Gase.

Frischmasse ist die Gesamtmasse eines Rohstoffs inklusive dem im Rohstoff gebunden Wassers (→ siehe Trockenmasse od. Trockensubstanz, Wassergehalt). Um Rohstoffe vergleichen zu können, erfolgt die Umrechnung zwischen Frischmasse und Trockenmasse über den Wassergehalt: Trockenmasse [tTM] = (100% – Wassergehalt [%]) * Frischmasse [tFM] (Kaltschmitt et al. 2016)

Heizwert: "Unter dem Heizwert (engl. net calorific value, qnet) wird die Wärmemenge verstanden, die bei der vollständigen Oxidation eines Brennstoffs ohne Berücksichtigung der Kondensationswärme (Verdampfungswärme) des im Abgas befindlichen Wasserdampfes freigesetzt wird. […]" (Kaltschmitt et al. 2016, S. 607)

Kaskadennutzung: ein- oder mehrfache stoffliche Nutzung eines Rohstoffs in Produkten (z. B. durch Papier-Recycling) sowie abschließende energetische Nutzung BMBF und BMEL 2014

Koppelproduktion: gleichzeitige Herstellung mehrerer Produkte in einem einzigen Produktionsprozess BMBF und BMEL 2014

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): Gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme in einer Stromerzeugungsanlage. BMU

Kurzumtriebsplantage: Acker, auf dem schnellwachsende Hölzer wie Pappeln und Weiden angebaut werden. Diese Dauerkulturen sind nach wenigen Jahren erntereif BMBF und BMEL 2014

Mega gram oder Megagramm: In englischsprachiger Literatur wird „mega gram“ statt Tonnen als Einheit für die Masse verwendet. Das Megagramm wird mit Mg abgekürzt, wobei M für 106 und Mg somit für 1.000.000 g steht.

Nachhaltigkeit: Konzeption einer dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz. Eine nachhaltige Entwicklung befriedigt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können BMBF und BMEL 2014

Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo): land- und forstwirtschaftliche Produkte, die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel, sondern als Rohstoff für industrielle Produkte oder zum Erzeugen von Energie eingesetzt werden BMBF und BMEL 2014

Primärenergie: Rechnerisch nutzbarer Energiegehalt eines natürlich vorkommenden Energieträgers, bevor er in eine andere Energieform umgewandelt wird. BMU

Primärenergieverbrauch: Summe der genutzten Energieträger, einschließlich der Bestandsveränderungen sowie des Saldos aus Bezügen und Lieferungen. BMU

Treibhausgase: Atmosphärische Spurengase, die zum Treibhauseffekt beitragen und sowohl natürlichen als auch anthropogenen Ursprungs sein können, zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Schwefelhexafluorid (SF6), wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW) sowie perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) BMU

Trockenmasse ist die Gesamtmasse eines Rohstoffs abzüglich des im Rohstoff gebunden Wassers (→ siehe Frischmasse, Wassergehalt). Um Rohstoffe vergleichen zu können, erfolgt die Umrechnung zwischen Frischmasse und Trockenmasse über den Wassergehalt: Trockenmasse [tTM] = (100% – Wassergehalt [%]) * Frischmasse [tFM]. Im Forstsektor und für Holzbiomassen wird bei Mengenangaben die Einheit Tonnen absolut trocken [tatro] verwendet. (Kaltschmitt et al. 2016)

Trockensubstanz Siehe Trockenmasse; Einheit: Tonnen tTS

Wassergehalt: Der prozentuale Anteil an der Frischmasse, zu dem der Rohstoff aus Wasser besteht. (Kaltschmitt et al. 2016)