Wälder übernehmen wichtige Funktionen mit sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten – den drei Säulen der Nachhaltigkeit. Dieser gegenwärtig in so vielen Bereichen auftauchende Begriff wurde einst von Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) geprägt und hat in der Form seinen Ursprung in den Forstwissenschaften. Die Mehrheit der heutigen Wälder in Deutschland wird nachhaltig bewirtschaftet, d.h. vereinfacht gesagt: es wird nicht mehr entnommen als nachwächst. Der Waldanteil Deutschlands ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Heutzutage ist rund ein Drittel der Staatsfläche mit Wald bedeckt.
Die Fläche und die Zusammensetzung des Waldes durchliefen im Laufe der Zeit große Veränderungen. Allen Veränderungen und Widrigkeiten zum Trotz sind die Forste heute zwar auf dem ersten Blick in relativ gutem Zustand, doch von klimatischen Bedingungen bzw. Wetter (z.B. Trockenheit, Sturm) und Krankheiten (z.B. durch Insekten, Pilze) weiterhin geschwächt oder bedroht. So nahm die Kronenverlichtung seit der ersten Waldzustandserhebung 1984 stetig zu (BMEL). Erst in den letzten Jahren scheint sich für einige Baumarten der Zustand zu verbessern.
Die Wälder der Erde beherbergen etwa 80 % der terrestrischen Biodiversität. D.h. die meisten landlebenden Pflanzen- und Tierarten kommen dort vor. Dies verdeutlicht auf beeindruckende Weise die herausragende Rolle der Wälder. Vom borealen Nadelwald üder die Laub- und Mischwälder der gemäßigten Zonen bis zu den (sub-)tropischen Trocken- und Regenwäldern - sie alle besitzen einzigartige Zusammensetzungen an Flora und Fauna.
Allerdings ist der Anteil von intaktem Primärwald (ugs.: Urwald) in allen Teilen der Welt stark rückläufig oder gar nicht mehr vorhanden. D.h. zumeist sind die Wälder nicht mehr im "Originalzustand", sondern es sind Sekundärwälder, wie z.B. in Deutschland und Mitteleuropa, oder gar Plantagen. Der Wald dient für die meisten von uns in erster Linie zur Naherholung und für Freizeitaktivitäten wie das Sammeln von Pilzen und Beeren, Wandern, Joggen und Radfahren. Aber Wald bedeutet zumeist auch, dass er wirtschaftlich genutzt wird und auch genutzt werden muss. Er bietet Arbeitsplätze - direkt in der Forstwirtschaft und indirekt in der holzverarbeitenden Industrie. Hierzu zählen etwa die Produzenten von Holzpaletten, die Papier- und Verlags- oder auch Möbelindustrie. Darüber hinaus sind Wälder wichtig für den Wasserhaushalt und dienen als Wasser- und Luftfilter. Wälder und Bäume innerhalb von Städten tragen zu einem angenehmeren (kühleren) Klima bei. Auf globaler Ebene sind Bäume als natürliche Kohlenstoffspeicher essentiell für das Erdklima und der Minderung des Klimawandels.