Open Data und Unternehmen

Während offene Daten in der Regel von öffentlichen oder gemeinnützigen Einrichtungen bereitgestellt werden, spielen auch privatwirtschaftliche Unternehmen eine wichtige Rolle in der Open Data-Bewegung. Beispielsweise ist die freie geographische Datenbank Geonames, gegründet durch Marc Wick, offiziell ein Projekt der Unxos GmbH mit Sitz in der Schweiz (siehe https://www.geonames.org/about.html).

Ein Großteil der Unternehmen befinden sich jedoch auf der Anwenderseite und nutzt offene Daten für die Entwicklung innovativer Produkte und Anwendungen, Geschäftsmodelle und andere Formen der Wertschöpfung. Die Förderung von Startups und Gründern, die sich solchen Aktivitäten widmen, ist z.B. ein erklärtes Ziel des mFUND des BMVI (vgl. https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/mFund/Foerderung/foerderung.html)

Andererseits arbeiten einige Unternehmen an der Schnittstelle zwischen Daten-Bereitstellern und -Anwendern mit dem öffentlichen Sektor zusammen um z.B. öffentliche Daten aufzubereiten, attraktive Web-Portale zu entwickeln und die verschiedenen Open Data-Akteure (Staat, Gesellschaft, Wissenschaft, Unternehmen) zu vernetzen. In vielen gemeinschaftlichen Projekten sind die Grenzen zwischen diesen Akteuren und ihren Rollen zudem fließend. Beispiel für ein solches Unternehmen ist die Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH (Seibel, 2016), welche u.a. an der Entwicklung der Stadtmodells Berlin 3D beteiligt ist.

Die Zahl der Unternehmen im deutschsprachigen Raum, welche eigene Daten als Open Data veröffentlichen, ist verhältnismäßig gering. Es handelt sich dabei vor allem um Betreiber öffentlicher Infrastruktur, z.B. Verkehrsbetriebe und Stadtwerke. Auf lokaler Ebene betreibt u.a. Stromnetz Berlin GmbH ein eigenes Pilotportal mit offenen Daten (Seibel, 2016).

Prominentes Beispiel eines privatwirtschaftlichen Datenanbieters ist das Datenportal der Deutschen Bahn AG (DB). Im Zusammenhang mit Start-Up-Förderprogrammen, Ideen-Wettbewerben und Open Data Hackatons setzt DB digital ebenfalls das Konzept von Open Innovation um, mit dem Ziel den Bereich von Mobilität und Logistik moderner, flexibler, innovativer, umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten (https://www.deutschebahn.com/de/Digitalisierung/DB_Digital/chancen-1206198).

Im Alltag benutzen wir oft täglich Kartenanwendungen, Navigations-Apps und Standort-basierte Services, die von großen Unternehmen wie Google, Microsoft, Yahoo und ESRI (ArcGIS Online) bereitgestellt werden. Die meisten dieser Angebote sind jedoch nicht offen im der Sinne der Open-Bewegung, da sie privat zwar i.d.R. kostenlos genutzt werden dürfen, ansonsten aber an Nutzungsbedingungen und -beschränkungen geknüpft sind.

Weitere Datenportale von Unternehmen können auf unserem Open Data Suchportal eingesehen und ergänzt werden.