Das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat eine umfangreiche Studie über private und gewerbliche Nutzer von Elektroautos in Deutschland und deren Nutzerverhalten publiziert (http://www.dlr.de/vf/Portaldata/12/Resources/dokumente/projekte/pakt2/Ergebnisbericht_E-Nutzer_2015.pdf). Die im nachfolgenden daraus wiedergegebenen Aussagen basieren auf einer Befragung von über 3.000 privaten und gewerblichen Nutzern von Elektrofahrzeugen. Dazu gehören Pkw mit rein elektrischem Antrieb (BEV) und sogenannte Plug-in Hybride (PHEV), die neben dem Elektromotor über einen Verbrennungsmotor verfügen.
Bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs waren nach dieser Studie den Nutzern die innovative Fahrzeugtechnologie und die Reduzierung der Umweltbelastung am wichtigsten. Daneben spielen die günstigeren Energiekosten pro Kilometer und der Fahrspaß durch den Elektroantrieb eine Rolle.
Private und gewerbliche Nutzer unterscheiden sich hinsichtlich der Kaufmotivation nur geringfügig voneinander.
„Im Bereich der Privatkunden sind die potentiellen Erstnutzer vor allem Vollzeitbeschäftigte aus Städten mit unter 100.000 Einwohnern.“ (Gnann/Plötz 2011: S. 34)
„Die aufgrund der Batterie hohen Anschaffungskosten verhindern bislang eine breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen …. So werden je nach Verbraucherstudie die Anschaffungskosten von 80-89 % der Befragten beim Kauf eines Elektroautos als besonders wichtig eingestuft.“ (Döring/Aigner-Walder, 2017)
„Mehr als 90 % der Befragten sind mit dem Elektrofahrzeug genauso zufrieden oder zufriedener als mit ihrem ersetzten Fahrzeug.“ (Frenzel u.a., 2015, S. 38).
„Die privaten Nutzer von Elektrofahrzeugen legen im Durchschnitt eine Strecke von 43 km je Werktag zurück.“ … Gewerblich genutzte BEV werden pro Tag durchschnittlich 49 km rein elektrisch gefahren, PHEV 47 km (rein elektrisch).“ (Frenzel u.a., 2015, S. 48).
Die urbane Mobilität wird auf absehbare Zeit stark die Entwicklung der Elektromobilität beeinflussen. „Für eine vorrangige Nutzung von E-Fahrzeugen im urbanen Raum spricht zudem, dass in Ballungsräumen die Voraussetzungen günstiger sind als im ländlichen Raum, um den flächendeckenden Ausbau der benötigten Ladeinfrastruktur mit öffentlichem oder halböffentlichem Zugang voranzutreiben.“ … „Nicht zu erwarten ist demgegenüber eine kurz- bis mittelfristig vermehrte Nutzung von E-Fahrzeugen im ländlichen Raum. Dies gilt insbesondere für die agglomerationsfernen (peripheren) ländlichen Räume, da hier die zu überwindenden Distanzen bei der Befriedigung bestehender Mobilitätsbedürfnisse einer größeren Verbreitung elektrischer Antriebe im Wege stehen.“ (Döring/Aigner-Walder, 2017)
„Nutzungseinschränkungen ergeben sich für die privaten Nutzer insbesondere bei Urlaubsfahrten.“ (Frenzel u.a., 2015, S. 43). Die Nutzung von Elektrofahrzeugen ist für längere Distanzen eher problematisch, kürzere Wege stellen hingegen kaum Probleme dar. Gründe sind die unzureichenden Reichweiten, die Ladezeiten der Batterien und der unzureichende Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Stationsanbieter arbeiten an der Verbesserung der Kundenorientierung, z.B. durch einen standardisierten Ansatz der Informationsübermittlung zu den jeweiligen Ladepunkten. „Neben Apps von Fahrzeugherstellern, Ladesäulenbetreibern und Mobilitätsanbietern wie z.B. Tankstellenkarten-Betreibern oder Mobilitäts-Startups gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von privaten Websites und Smartphone-Apps, die den schnellsten Weg zum nächsten Ladepunkt weisen. Ein Großteil dieser Websites bietet zudem eine Übersicht über Zugangsmöglichkeiten, Öffnungszeiten und Ladeanschlüsse des jeweiligen Ladepunkts.“ (NPE 2015)
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