Normung versus Standardisierung

Die GIS-Welt hat sich in den letzten drei Jahrzehnten enorm gewandelt. Normungsaktivitäten im GIS-Umfeld haben seit Mitte der 90er-Jahre zugenommen. Dabei sind zu unterscheiden die Normungen (de-jure-Standards) auf nationaler (z.B. DIN, SNV, ÖNorm), europäischer (CEN TC 287, TC 278) bis zur internationalen Ebene (ISO TC 211) von den Bemühungen um Interoperabilität zwischen GIS-Produkt- und Anwendungswelten (z.B. im OGC oder W3C) und den durch Marktpräsenz gesetzten und allgemein akzeptierten und genutzten Produktstandards (z.B. AutoCAD DXF oder Esri's Shape-Format) (de-facto-Standards).

Normung ist die einmalige bestimmte Lösung einer sich wiederholenden Aufgabe unter den jeweils gegebenen wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten.

Normen zur raumbezogenen Informationsbeschreibung werden durch die ISO (International Organisation for Standardisation) seit 1994 definiert und verabschiedet. Hingegen werden abstrakte Spezifikationen und Implementationsspezifikationen durch das Open Geospatial Consortium (OGC) etabliert und in zahlreichen GIS-Produkten am Markt implementiert. Seit 1997 arbeiten ISO und OGC eng zusammen, z.B. in Form gemeinsamer Arbeitsgruppen wie der TOCG (TC 211 -- OGC Coordination Group). Dies hat den GIS-Markt entscheidend beeinflusst und die Interoperabilität heterogener Systeme und Ansätze erst ermöglicht.

International Standardisation Organisation

Das Technische Komittee 211 der Internationalen Standardisierungsorganisation ISO arbeitet seit 1994 an der Normenfamilie ISO 191xx zu Geoinformationen. Diese Normierung sorgt inzwischen für eine sehr hohe Harmonisierung und Interoperabilität im Umfeld der Geoinformatik. Aktuell sind knapp 60 Normen in der Normenfamilie ISO 191xx verabschiedet.

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